TIL I DIE
(Russia)
Interessant
wäre es für die Leser in Deutschland etwas
über den
Anfang der russischen Punkszene zu erfahren, denn dies ist ein Thema,
über welches die wenigsten etwas wissen.
Die
erste
russische Punkband war AU. Sie machten ihr eigenes Ding um die Mitte
der 70-er bis sie irgendwann im Radio etwas von den Sex Pistols
gehört hatten und somit entdeckten, dass es im Westen
ähnliche Idioten wie sie es waren gab.
Aber
für sie war Punk eher eine Sache des Protestes und nicht so
sehr eine Sache der Musik.
Alle
“New
Wave Bands” bezeichnete man zu dieser Zeit als Punkbands.
Doch
was die Musik betrifft gabs eigentlich keine Punkbands in diesem Sinne
in den frühen 80-ern
Die
Band kam aus
Leningrad (St. Petersburg). Die Punkszene hat also ihren Ursprung durch
diese Band. In St. Petersburg war Punk dann schon etwas antisozial und
auch etwas politisch.
In
Moskau wars dann richtig asozial und extrem apolitisch.
Was
waren dann die Einflüsse von harter Musik in der russischen
Punkrock Szene?
Fast
alle
sowjetischen Rockmusiker waren gegen den Staat. Mit Punk war das die
gleiche Sache aber eben etwas extremer. Es war etwas Besonderes und es
ist richtig, wenn man sagt, dass der wirkliche Punkrock in den
späten 80-ern begann oder den frühen 90-ern.Da gabs
dann auch
die wirklichen Gründe für Protest, wie es eben auch
im Westen
war.
Der
wirkliche Einfluss für die Punkszene kam also aus dem Westen?
Auf
der einen
Seite Ja. Die Szene in Moskau war sehr vom Westen beeinflusst. In Bezug
auf Leningrad und sibirischen Punk war es der Mix aus westlichem
Einfluss und traditionellem Zeugs.
Ich
habe gehört, dass es in Russland nicht möglich ist,
einfach
auf die Strasse zu gehen und gegen politische Misstände im
Land zu
demonstrieren.
Du
kannst es
schon machen aber nur einmal... Man kann den legalen Weg nehmen.
Dafür brauchst Du eben Genehmigungen (ob man diese bekommt ist
halt sehr fragwürdig). Das Problem ist, dass es keine richtige
Bürgerschicht gibt, die etwas zu melden hätte, und
nur sehr
wenige Leute sind daran interessiert. Rentner und Studenten vielleicht
noch (denen kann der Staat nicht großartig ans Bein pissen,
da
man sie nicht von der Arbeit ausgrenzen kann) oder eben noch ein paar
radikale Gruppen wie Anarchisten oder Nazis.
Es
gibt also in Russland nicht nur linke Randgruppen sondern genauso die
“White Power” Bewegungen, welche ihren
faschistischen Dreck
in die Köpfe der Leute zu pflanzen versuchen?
Was
die rechte Sache betrifft ist die Gruppe Colowrat aus Moskau eine der
Hauptakteure.
Es
ist ein altes
Wort für Hakenkreuz. Die habens geschafft die ganzen Moskauer
Nazis um sich herum zu sammeln. Dadurch haben sie einigen Einfluss auf
die Jugendlichen.
Aber
die meisten
dieser rechtsradikalen Bands können einfach nicht spielen
deswegen
existieren sie auch nicht lange und gehen bald wieder auseinander...
In
St.
Petersburg gibts so etwa zwei bis drei Nazibands seit Anfang der
Neunziger und ich habe gehört, dass sie jetzt auch wieder in
St.
Petersburg gespielt haben aber eigentlich gibt es in St. Petersburg
kaum irgendwelche Nazibands bezw Gigs.
Habt
ihr persönlich Probleme mit diesen Leuten?
Ich
(Kirill)
hatte ein paar Schlägereien als ich ein Anti Skinhead T-Shirt
getragen habe. Aber die Sache ist die, dass Anfang der
Neunziger
die Skins und die Punks zusammen im Tam-Tam Club abgehangen sind weil
einfach beide Gruppen gesellschaftskritisch sind und
untereinander nichts zu unterscheiden hatten. Die Hauptsache
für
sie war damals nicht politisch sondern einfach gegen alles zu sein.
Daraus haben sich dann die politischen Gruppen gebildet. Manche wurden
rechts, andere links und anderen wars einfach scheißegal.
Deswegen unterscheiden sie sich kaum und haben keinen
großartigen
Stress untereinander. Die Hauptprobleme kommen von irgendwelchen
geisteskranken Idioten die einfach ihr Hirn hergegeben haben oder von
irgendwelchen jungen Skins, denen man das Hirn gewaschen hat die gar
nicht wissen, wie die Skinheads vor zehn Jahren waren. Es gibt auch
hier einen Unterschied zwischen “White Power Skins”
und
National patriotischen Skins. Mit den patriotischen Skins hatte ich
eigentlich keine Probleme, da sie das einfach für sich
behalten,
und nicht auf die Strasse gehen und Leute zusammenschlagen. Die
mögen die White Power Skins ebensowenig und sagen dass man die
erschiessen sollte und Russland davon säubern sollte.
In
einem Zine
eines Kumpels ist ein Artikel, in dem es heisst, dass sich ein echter
russischer Skinhead nicht waschen sollten, da sich die Juden waschen,
sie sollten keinen Wodka trinken, da dies ein polnisches Wort ist und
sie sollten traditionelle russische Schuhe anziehen (Irgendwelche
Filzstiefel) und so Zeugs eben...
Bei
den
patriotischen Skins hat ein Buch aus dem 16. Jahrhundert welches
darüber handelt, wie orthodoxe Christen leben sollten den
Stellenwert, wie das bei den Nazis eben mit “Mein
Kampf”
ist... Es ist eben kein politisches Buch
In
der europäischen Szene haben Symbole wie die rote Fahne und
der
rote Stern einen hohen Stellenwert und stehen für den Ausdruck
von
linker und alternativer Politik und Protest gegen den Staat. Es sind
komunistische Symbole, welche für euch bestimmt eine andere
Bedeutung haben als für uns. Was seht ihr hinter den Symbolen,
und
könnt ihr nachvollziehen, dass diese Symbole in Europa
für
die linke Szene verwendet werden?
Es
sind eben
Symbole, und jeder kann sie so benutzen wie er es für richtig
hält. Das Hakenkreuz war ja auch ein indisches Symbol der
Sonne
und hat heute noch im Buddhismus einen hohen Stellenwert.
Heute
wird der
fünfzackige Stern von manchen Bands verwendet, aber er kommt
eben
aus einer Zeit, als Punk vom Staat total unterdrückt wurde.
Ich
habe jetzt mit vielen Russen über das Thema Tschetschenien
gesprochen. Alles was ich zur Antwort erhalten habe war, dass mehr oder
weniger jeder Tschetschene ein Terrorist ist, dass sie das seit der
Geburt im Blut haben und sozusagen gar nicht anders sein
können.
Seht ihr das genauso?
Natürlich
nicht. Es ist eine Art politische Manipulation dass die Leute sagen,
die Menschen im Nordkaukasus seien böse. Sie schmeisen einfach
alle Menschen die dort leben in einen Topf. Es gibt ein Wort
dafür
was soviel heißt wie Leute kaukasischer
Nationalität, und
das bedeuted dann dass sie schlecht sind, mit Drogen schmuggeln und
Häuser in die Luft jagen.
Die
Sache ist
die, dass der Krieg dort vor 150 Jahren begann und sogar in den 60ern
gab es bewaffnete Gruppen, die gegen die Sowjets gekämpft
haben.
Die Tradition von bewaffnetem Wiederstand gegen den Staat hat immer
existiert. Aber in den 90ern, als die Sowjetunion auseinanderfiel haben
sie es einfach vorgezogen das Problem durch Gewalt zu lösen.
So
habe ich es zumindest in den Memoiren von General Korschakov gelesen.
Er war der Chef von Jelzins Sicherheitsstab und er schrieb, dass er
Jelzin versprochen hatte, das Problem in ein paar Tagen zu
lösen
und mit wenigen Leuten. Die Tschetschenen waren eigentlich immer bereit
zu verhandeln und haben den Dialog gesucht, man hätte es ohne
Krieg lösen können, aber Jelzin vertraute einem
anderen
(Krachjov), und so begann der Krieg und hat mitlerweile soweit
geführt, dass ich für mich persönlich schwer
sagen kann,
wie das Problem noch gelöst werden kann, denn es gab so viel
Mord
und Grausamkeit von beiden Seiten, den Soldaten und den Terroristen.
Sie ziehen schon eine Generation von Kindern groß, die den
Hass
auf Russland in ihrem Blut haben
Findet
ihr die Art und Weisse in Ordnung, wie die Tschetschenen ihrem Hass
platzmachen, wie sie es z. B. im Nord-Ost Theater getan haben?
Auf
der einen
Seite kann es natürlich nicht sein, dass unschuldige Menschen
als
Geiseln genommen werden. Aber wenn die Menschen derart in die Ecke
gedrückt werden und keine Alternative haben sind sie gezwungen
solche Sachen zu tun. Es ist eine große Tragödie
für
beide Seiten.
Was
für einen Stellenwert hat die Armee in Russland ?(In Russland
muss
jeder Mann mindestens zwei Jahre zur Armee, ausser er studiert.
Zivildienst wie bei uns gibts dort eigentlich nicht in dem Sinne. Wenn
man verweigert bekommt man ewig Probleme, kommt in den Knast, oder man
muss so eine Art Ersatzdienst machen, der vier Jahre dauert und man
wird willkürlich für eine Arbeit die unter aller Sau
ist
irgendwo in Russland eingesetzt. In diesem Zusammenhang bekommt man
dann auch keinen Reisepass und darf das Land nicht verlasen. Das trifft
auch bei manchen von Til I Die zu.)
Fast
alle jungen
Menschen gehen zur Armee, denn die meisten von ihnen kennen ihre Rechte
nicht. Es ist Schwachsinn, denn ich (Pascha) denke jeder kann
verweigern und bricht somit kein Gesetz. Es gibt eine sehr gute
Organisation in St. Petersburg. Sie heißt
Soldatenmütter und
ist nicht so eine beschissene Hilfsorganisation vom Staat, sondern
wirklich unabhängig.
Viele
Söhne
von diesen Müttern sind tot, oder werden innerhalb der Armee
brutal behandelt. Die Organisation trifft sich zweimal die Woche und
gibt den Leuten Informationen, zeigt ihnen ihre Rechte usw. Sie hilft
aber auch denen, die aus der Armee abhauen, oder zusammengeschlagen in
ein Krankenhaus müssen. Die finden dort Schutz.
Die
Organisation verteidigt die Menschenrechte, ich respektieren sie sehr,
das
ist eine
sehr gute Art von politischer Aktivität. Eine Frau von ihnen
wurde
dann von der Polizei terrorisiert. Erst bekam sie Drohbriefe. Als sie
dann Aufnahmen von einem Hubschrauberabschuss in Tschetschenien zeigte,
um denn Wahnsinn dort zu demonstrieren bekam sie Anrufe und musste
letzten Endes das Land verlassen. Sie riskieren viel...
Die
Armee beschneidet die Menschenrechte...
Klar
tut sie
das! Die Armee in Russland ist fucked up. Ein paar meiner Freunde aus
der Schule waren dort. Keiner kam zurück und sagte dass es
dort
o.K. sei., dass man ruhig dahin gehen könne, dass man
Spaß
hätte. Alle sagten, wenn Du die Möglichkeit hast,
dann geh
auf gar keinen Fall dorthin, weil es einfach die Hölle ist.
Wenn
du die
erste Zeit dort bist wirst Du nur von den Älteren fertig
gemacht
und das fast jede Nacht. Sie hauen einem nachts aufs Maul und schicken
dich weg, Alkohol zu holen. Ein Freund von mir hatte kein Geld, aber er
musste nachts los was holen. Wenn man nichts auftreibt wird man wieder
zusammengeschlagen, und es passieren noch viel schlimmere Sachen.
Ich
wollte nie zur Armee, und ich werde auch niemals dorthin gehen, es ist
einfach das Allerletzte...
Wenn
Du
“Zivildienst” machen willst, dann kann auch
passieren, dass
das bei der Armee ist. Man muss dann Teller spülen und die
Scheisshäuser putzen. Das ist dann noch schlimmer, und es
dauert
noch länger. Es ist noch Sinnloser das zu tun als in der Armee
zu
dienen.
Jetzt
haben wir eigentlich nur über Politik gesprochen und noch gar
nicht über TIL I DIE.
Erzählt
von der Band, und was für euch dahinter steckt.
Eine
gute Frage.
(alle lachen sich den Arsch ab). Für solche Fragen ist leider
nicht genug Bier da. Nun gut, Pascha und ich (Kirill) wollten eben eine
Band gründen. Zu der Zeit habe ich mit einem Kumpel
zusammengespielt. Es war so etwas wie ziemlich schlecht gespielter
Grindcore.
Und
zur gleichen Zeit hab ich noch in einer anderen Band gespielt. Oi Punk.
Richtiger
Oi
Punk. Aber dann haben sich beide Bands aufgelöst, weil es
einfach
keine Entwicklung gab, und ich hab beschlossen, etwas mit Pascha
anzufangen. (musikalisch).
Weil
ich damals
noch nicht gescheit Gitarre spielen konnte beschlossen wir einen
zweiten Gitarristen zu holen. Pascha meinte, er kenne einen, Sheela,
der zu der Zeit im Moloko (dem bekanntesten Musikschuppen in St.
Petersburg für Punk und härteren Sound) arbeiten
würde.
Also haben wir uns im Moloko getroffen, ich war ziemlich blau, und im
Herbst 2001 haben wir dann zu dritt angefangen zu spielen und haben
eben noch einen Basser und einen Drummer gesucht. Wir haben ein paar
angetested, aber die waren alle schlecht.
Wir
waren zu der
Zeit ziemlich vom Hardcore beeinflusst. Nicht musikalisch, aber
ideologisch. Einige wussten überhaupt nicht was sie damit
anfangen
sollten, und es war ihnen eigentlich auch scheißegal. Dann
haben
wir Snischok, den Basser gefunden, der eigentlich überhaupt
nicht
spielen konnte. Aber er wollte unbedingt spielen, deshalb haben
wir’s einfach angetestet und er blieb, weil er sich jede
Probe
verbesserte. Dann haben wir noch den Drummer Igor getroffen, der
eigentlich gar keinen Bock auf Hardcore hatte, aber er war eben der
Beste, den wir hatten, und wir spielten ca. ein halbes Jahr zusammen.
Es
gab da einige
Meinungsunterschiede was die Entwicklung der Band betraf, denn wir
wollten härtere und schnellere Musik auf einem gehoberenem
Level
spielen , also haben wir uns von ihm nach dem zweiten Gig wieder
getrennt. Zu der Zeit haben wir beschlossen Alek von der Band Dakutche
aus Kronstadt zu fragen. Die machten so eine Art Rapcore und NY
Hardcore. Wir haben ihn gebeten es mal anzutesten, und als er das Set
nach einer Probe drin hatte, war’s eigentlich klar, den jetzt
klang es so, wie es immer hätte klingen sollen.
Jetzt
haben wir so ca 20 Gigs gespielt mit allen bekannteren
Hardcorepunk-Bands aus der Umgebung. Auch in Moskau und Viborg.
Ausserdem
haben
wir zwei Songs aufgenommen, von denen einer für einen Sampler
von
Old School Kids Records bestimmt ist der gegen den Krieg in
Tschetschenien herausgegeben wird.
Welche
Themen verarbeitet ihr in euren Texten?
Als
wir
angefangen haben zu spielen hat sich eigentlich kaum jemand
für
Hardcore-Punk interessiert. Da war das Gefühl von etwas ganz
Neuem
da, aber es hat sich einiges getan. Mehr Leute interessieren sich jetzt
dafür, und werden aktiver.
So
haben die
ersten Lieder von Zusammengehörigkeit und so Zeugs gehandelt
und
Konflikten, die man mit sich und seinen Mitmenschen hat, auch innerhalb
der Szene.
Ein
andere handelt über den Stolz des Punkrocks,
unabhängig zu sein, nicht komerziell zu sein usw.
Die
ersten Songs
wurden mehr mit Humor geschrieben, um positive Energie zu verbreiten.
Aber später wurde es dann doch persönlicher,
beeinflusst
durch einige depressive Gedankenspielchen, auch über den
Krieg.
Wir haben da ja den Song für den Sampler.
Gewalt
ist nie ein Weg, um Probleme zu lösen. Das ist eine Sache, die
geht mir nicht in den Kopf.
Noch
ein Song
von uns heisst no means no. Er beruft sich auf eine ekelhafte
Geschichte. Sexuelle Agressionen. Das kann man nirgendwo rechtfertigen,
egal ob Vergewaltigung oder verbale Aggression. Einer der wohl
ernsthaftesten Songs die ich (Pascha) geschrieben habe.
Zu
dem Zeitpunkt als ich ihn schrieb war ich ziemlich sauer. Ich glaub er
ist einer unser besten Songs.
Was
wollt Ihr mit eurem Namen Til I Die ausdrücken?
Pascha
ist auf
die Idee gekommen, diesen Namen zu verwenden. Er ist ein
großer
Fan von amerikanischem Oldschool Hardcore, und er ist von einem Song
von Seven Seconds, der eben Til I Die heisst. Es ist ein ziemlich
positiver Name, deswegen haben wir uns dafür entschieden.
Davor
hiesen wir Posetron. Das ist ein Name einer Fabrik aus St. Petersburg
die Lampen herstellen und so Zeugs...
In
eurem Proberaum hab ich gesehen, dass es so eine Art Stundenplan
für die verschiedenen Bands gibt, wann welche Band den Raum
nutzen
darf. Wie sieht das mit dem Equipement aus. Im Verhältnis von
dem
was ihr verdient zu dem was Instrumente kosten steht das ja in keiner
Relation zueinander. Wie arrangiert ihr euch, dass eben gerade junge
Leute die Möglichkeit haben, harte Musik zu spielen?
Du
musst eben
arbeiten und sparen, um Dir ein Instrument zu kaufen. Wenn du
Glück hast, dann helfen Dir die Eltern. Was das Equipement
betrifft, dass können sich nur wenige Bands leisten. Deswegen
müssen wir uns sowohl den Raum wie auch Verstärker,
Drums und
PA ausleihen.
Und
wem gehört das Zeugs?
Da
ist eben
einer dem das alles gehört. Man geht hin, gibt ihm etwas Geld,
und
dann kann man den Raum und das Equipement benutzen. Instrumente musst
Du selber mitbringen. Aber solangsam haben wir darauf echt keine Lust
mehr. Wir hätten gerne unseren eigenen Proberaum aber es gibt
zu
viele Probleme, denn wir müssen erstmal einen Ort finden und
das
ganze Equipment. Wir müssen es kaufen, und dann muss man noch
klar
machen, dass es nicht gezockt wird
Wie
ist der Austausch innerhalb der russischen Städte, in Bezug
auf die Punkszene?
Der
Nordwesten
ist der Nordwesten, und da spielt sich alles innerhalb St. Petersburg
und Viborg ab, denn auch da gibt’s ein paar echt gute
Hardcore /
Punkbands (in Viborg) die auch oft hier in St. Petersburg spielen. Aber
es ist nicht einfach, Bands von weiterweg einzuladen, weil die Clubs
nicht viel Gage zahlen, und die Musiker dann kein Geld für die
Tickets haben, um wieder zurückzufahren. Schon allein die
Distanz
zwischen St. Petersburg und Moskau, welche die zwei Zentren
für
Hardcore und Punk sind liegen ca. 600 Km auseinander. Das ist echt
schon weit. So stehen sie in der Regel eher für sich.
Das
Problem
warum sich die Szene innerhalb Russlands nicht entwickeln kann ist,
dass das Land einfach zu gross ist. So hat jede Regionen ihre eigene
Szene im näheren Umkreis, und nicht im weiteren Sinne.
Habt
ihr Pläne mit Til I Die dieser Struktur etwas
entgegenzusetzen,
oder zieht ihr es vor, weiterhin eurer Szene treuzubleiben?
Natürlich
hätten wir Lust in Europa zu spielen. Das Problem ist, dass
die
Bands sich mit der Zeit totspielen, da sie ständig in den
gleichen
Clubs vor den gleichen Leuten spielen. Damit sich eine Band
weiterentwickeln kann, sollte sie ständig in Bewegung sein.
Wir
haben auf alle Fälle Pläne, etwas zu tun, denn
für jede
Band, und vorallem für uns ist es wichtig, nicht auf der
Stelle
stehen zu bleiben.
Das
Problem wird
eben die Sache mit den Visas sein, denn ein paar von uns bekommen
keinen Reisepass, und anderseits kosten sie Geld, welches wir einfach
nicht haben.
Aber
wir hoffen,
dass sich etwas in diese Richtung entwickeln wird. Wir brauchen eben
mehr Kontakt zwischen den Leuten hier und denen aus dem Westen, dann
wird sich vielleicht was ergeben. Wir dürfen eben nicht faul
sein,
und müssen an uns und unserer Musik arbeiten um uns selber zu
beweisen.
Tja,
da sich die Band leider aufgelöst hat wirds damit wohl nichts
mehr. Aber es bleibt abzuwarten, was die Jungs wieder für sich
auf
die Beine stellen werden.
Vielleicht
gibts doch irgendwann mal Besuch aus Russland. Bis dahin, Nastarovje,
Andy
KONTAKT
ZUR BAND:
notlg@mail.uplus.net